Therapie

Betroffener (32) – November 2011

Eigentlich hatte ich im Grossen und Ganzen gelernt, trotz des Stotterns im Alltag zurechtzukommen, aber dennoch litt mein Selbstwertgefühl ständig unter dieser Störung des Sprechens! Ich schwieg viel und beteiligte mich meistens nur am Rande einer Diskussion mit kurzen Fragen, denn lange Reden fielen mir sehr schwer. Ich schämte mich auch sehr und entschuldigte mich sogar für mein Stottern!


Im Oktober 2010 gab mir mein Vater einen Zeitungsausschnitt des Oltner-Tagblattes mit einem Bericht der «Alfred Beyeler Sprachtherapie». Als ich sah, dass Frau Barbara Rüegger in Zofingen Therapiesitzungen gibt und ich auch in Zofingen lebe, meldete ich mich kurzerhand telefonisch bei ihr.

Bei der ersten Sitzung machten wir gleich «Duzis», was die Atmosphäre angenehm locker stimmte! Wir lernten uns ein wenig näher kennen; dann zeigte sie mir die Grundtechniken und ich las ihr ein Gedicht vor. Barbara erkannte schnell meine Defizite und korrigierte mich bei der Atemtechnik und der Vokalbetonung.


Wir machten alle zwei Wochen einen Termin ab und arbeiteten an meinem Sprachfluss. Ich lernte, laut und deutlich zu sprechen, mein Reden mit Mimik und Gestik zu unterstützen und mich an die neue Atemtechnik zu gewöhnen. Nach einigen Wochen hatte ich, ausser dass ich manchmal immer noch zu schnell war, keine Probleme mehr mit dem Lesen.

In den folgenden Sitzungen ging es bei mir nur noch um das freie Sprechen, bei dem es noch hapert, wenn das Gespräch zu emotional wird. Aber auch dort geht es um Stolz und Mut und mit der richtigen Atmung klappt es!


Ich möchte mich hier auch noch herzlich bei der Stiftung Vocis bedanken, die alle meine Kosten übernommen hat, da ich finanziell keine Möglichkeit hatte, die Therapiekosten zu bezahlen! Ich bin soweit fertig mit der Therapie, gehe aber trotzdem noch manchmal bei Barbara einen Besuch machen und berichte ihr von meinen sprachlichen Erfolgen im Alltag!


Vielen Dank für das neue Lebensgefühl.