Therapie

Plötzlich war das Stottern da – November 2019

Früh und sehr deutlich begann Andrin zu sprechen. Mit seiner sensiblen Art fiel es ihm allerdings schwer, mit (vor allem fremden) Menschen zu kommunizieren. Ihm fiel es leichter, sich hinter die grosse Schwester zu stellen. Anfangs Kindergarten wurden die ersten Sprech-Stolpersteine hörbar.

In der Mitte der ersten Klasse, fast von einem Tag auf den andern, war das Stottern da. War die Ursache entwicklungsbedingt, genetisch, die Ablösung von zu Hause oder die Hektik im Schulalltag?


Viele Fragen tauchten auf. Diese Tatsache zu akzeptieren wie auch die Hilflosigkeit der ersten Zeit waren sehr schwierig. In der Familie redeten wir viel über das Thema Stottern und die daraus resultierenden Herausforderungen. Die Geschwister und Schulkameraden nahmen die veränderte Situation von Andrin so an, wie sie war. Schliesslich meldeten wir Andrin mit Absprache seiner Lehrerin beim Logopädischen Schuldienst an. Mithilfe der zusätzlichen Unterstützung von Kinesiologie öffnete sich Andrin zunehmend gegenüber Menschen und begann, sein Stottern allmählich anzunehmen.


Der Redefluss hatte sich jedoch nicht verbessert. Im Internet wurden wir auf die Website der Stiftung Vocis aufmerksam. Diese liess uns nicht mehr los, da Alfred Beyeler selber ein ehemaliger Stotterer ist. Nach der ersten Sitzung in Zofingen bei Barbara Rüegger haben wir uns erstmals verstanden gefühlt.


Lautes vorlesen im Takt und Sprechübungen auf spielerische Art setzten wir zu Hause sofort um. In kurzer Zeit trat eine verbesserte Sprachqualität ein. Es ist sehr bereichernd, dass sich die ganze Familie aktiv an seinen Fortschritten beteiligen kann. Das freie Sprechen bereitet Andrin immer noch Mühe. Es braucht Geduld und viel Fleiss. Wir nehmen Schritt für Schritt.


Herzlichen Dank, Barbara Rüegger, für deine Unterstützung, bis bald.